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Erziehungstipps & -tricks vom Profi



Die Referentin unseres nächsten Inputabends, Miriam Rieser Stierli, beantwortet eure Fragen rund ums Thema Erziehung.

Stellt eure Fragen anonym übers Formular und die Antworten werden auf dieser Seite veröffentlicht


Frage stellen

Fragst du dich manchmal, wie es sein kann, dass wir die besten Eltern der Welt sein und es ganz anders machen wollten als unsere eigenen Eltern, und es manchmal trotzdem nicht funktioniert? Wie es dazu kommen kann, dass Ratlosigkeit statt Freude in der Familie herrscht? Wie das geht, ohne Drohen, Strafen und Schimpfen auszukommen? Wie man Tobsuchtsanfälle oder Dauerjammern überleben kann, ohne aus der Haut zu fahren?
Dann habe ich gute Neuigkeiten für dich: Es sind noch keine Erziehungsmeisterinnen vom Himmel gefallen! Für eine erfolgreiche Kindererziehung braucht es gute Grundlagen, auf die man vertrauen kann und Ideen, wie man es auch noch machen könnte, um Kinder auf gute Weise bis ins Erwachsenenleben zu begleiten.

Ab sofort kannst du hier anonym deine Fragen stellen und Miriam Rieser Stierli, langjährige Erziehungsberaterin und Kursleiterin sowie Mutter von vier Kindern aus Winterhur, wird sie dir beantworten, mit solidem Fachwissen, reichem eigenen Erfahrungsschatz und einer Prise Humor.



Frage: Es ist Zeit für ins Bett. Ich bitte die Kinder, sich die Zähne zu putzen und das Pischi anzuziehen. Die Kinder rennen aber weg, machen Fangis, verstecken sich und lachen dabei. Ich sage Ihnen dass es Zeit ist und dass ich ihnen noch eine Geschichte vorlese, wenn wir schnell sind. Oft funktioniert das, aber ab und zu nicht. Was kann ich dann tun, damit sie kooperieren ohne dass ich sie packen oder laut werden muss?





Liebe Fragestellerin, lieber Fragesteller Das sind die Momente, die alle Eltern "lieben": Der Feierabend ist endlich in greifbare Nähe gerückt. Nur noch schnell die Kinder ins Bett, dann kommt MEINE Zeit... Und gerade dann machen die lieben Kids nicht mit! Für die Kinder ist es genau anders rum: Sie haben es gar nicht eilig und keine Lust, ins Bett zu gehen. Deshalb kommen sie nicht auf die Idee, dir dabei auch noch behilflich zu sein. Was in dieser Situationen hilft: Klarheit und Wählenkönnen. Das bedeutet, du beginnst genau so, wie du es schon machst: Sagen, es ist Zeit fürs Bett. Das ist der Startschuss, an dem nicht mehr gerüttelt wird. Und dann wählen lassen: Fange mit dem jüngeren Kind an, damit das ältere noch ein paar Minuten länger aufbleiben darf. Nimm Augenkontakt zum Kind auf und frag es: Magst du mit mir ein Wettrennen zum Zähneputzen machen oder willst du wegrennen und ich trage dich zum Zähneputzen? Damit machst du deutlich: Zähne geputzt wird jetzt so oder so. Und das Kind hat ein Wörtchen mitzureden, WIE das passiert. Ein Kind nach dem anderen dran nehmen und ihm so volle Aufmerksamkeit geben, bewährt sich, wenn etwas Unbeliebtes kommt. Mach es jeden Abend gleich, das hilft den Kindern, sich an den Ablauf zu gewöhnen. Himmlischen Feierabend wünsche ich dir!



Frage: Kind (4 Jahre) ist eine extrem langsame Esserin. Wir sind alle schon lange fertig, wenn sie kaum etwas gegessen hat. Sie erzählt gern oder singt Lieder aus der Kita am Tisch. Dabei isst sie natürlich kaum etwas. Gleichzeitig wissen wir, dass ihr die wenigen Bissen nicht reichen und sie kurz vor der Schlafenszeit dann wieder mit Hunger ankommt. Das einzige, das funktioniert, ist dass wir sie füttern. Das findet sie toll und so isst sie auch den Teller leer. Das möchte ich in diesem Alter aber wirklich nicht mehr machen. Die Geduld, mehr als eine Stunde am Tisch zu sitzen, kann ich aber immer weniger gut aufbringen. Hast du eine Idee, was wir noch machen könnten?





Liebe Fragestellerin, lieber Fragesteller

Eine wunderbare Schilderung über Kinder im Alter von vier Jahren! Ein vierjähriges Kind steht an der Schwelle zwischen "klein" sein (sich füttern lassen) und "gross" sein (Am Esstisch vom Tag erzählen und dabei Aufmerksamkeit von den Eltern und den Geschwistern bekommen). Dein Kind verbindet beide Bedürfnisse auf kunstvolle Weise beim Abendessen. Grosser Applaus für seinen Einfallsreichtum! Auf der Elternseite sieht es anders aus: Du erwartest von deinem vierjährigen Kind zu Recht, dass es in der Lage ist, beim Abendessen genug zu essen, um bis zum nächsten Morgen ohne Zusatzfütterung durchzukommen.

Deshalb spürst du vollkommen richtig, dass weder das Kind füttern noch stundenlang am Abendbrottisch sitzen und warten müssen, bis das Kind genug gegessen hat, eine Option ist. Applaus für dein Gespür! Was helfen könnte: Das Kind vor dem Essen vom Tag erzählen lassen, damit es ein paar Minuten volle Aufmerksamkeit bekommt und danach in Ruhe essen kann. Oder die Abendessenszeit begrenzen: Sagen, wenn alle ausser dem Kind mit Essen fertig sind, stehen wir anderen vom Tisch auf. Du darfst sitzenbleiben und noch weiter essen, bis du satt bist. Wenn du dann auch aufstehst, weiss ich, du hast genug gegessen bis zum nächsten Morgen. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Dein Kind bekommt ungeteilte Aufmersamkeit beim Erzählen vom Tag und wird als gross betrachtet, weil du ihm zutraust, beim Znacht genug zu essen. Und du bist frei, nach dem Essen mit deinem Programm weiterzumachen.

En Guete!



Unsere Referentin





Miriam Rieser Stierli

Individualpsychologische Beraterin aus Winterthur


Weiteres zur Person & ihren Angeboten:

https://www.rieser-beratungen.ch/




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